Psychoanalytische Familientherapie

Ab den 1980iger Jahren gewannen die Perspektiven der Kybernetik und der Systemtheorie einen starken Einfluss auf alle Richtungen der Psychotherapie, so dass in modernen Formen der Familientherapie die Familie immer als ein System verstanden wird, in dem die Wechselwirkungen zwischen den Familienmitgliedern von großer Bedeutung und zu erforschen sind.

Grundsätzlich ist die Familientherapie ein psychotherapeutisches Verfahren oder eine psychologische Beratung für Paare und Familien, durch die positive Veränderungen und Entwicklungen der Beziehungen zwischen den Mitgliedern der Familie angestrebt werden. Dabei wird betont, dass die Qualität der Kommunikation innerhalb der Familie ein wesentlicher Faktor für die psychische Gesundheit der einzelnen darstellt.

Die unterschiedlichen Schulen der Familientherapie (psychoanalytisch, humanistisch, systemisch) teilen die Grundannahme, dass die Einbeziehung der Familiemitglieder in den Therapieprozess des/r "Symptomträgers/in" die Effektivität einer psychotherapeutischen Behandlung steigert, unabhängig von der Ursache einer psychischen Störung. Selbst wenn die Störung "nur" als die Krankheit eines einzelnen Familienmitglieds angesehen wird, sind bei familientherapeutischen Interventionen die Erfolge des einzelnen und die kommunikativen Verbesserungen innerhalb der Familie sowie deren Nachhaltigkeit wissenschaftlich nachgewiesen.

In der psychoanalytischen Familientherapie stehen die Aufarbeitung der Familiengeschichte auch über Generationen hinweg, die aktuellen Konflikte innerhalb des familiären Systems sowie die unbewussten intrapsychischen Abwehrstrukturen der einzelnen Familienmitglieder im Zentrum der psychodynamischen Auseinandersetzung.

Familientherapeutische Ansätze werden bei allen Formen psychischer Störungen eingesetzt.